Seit dem Sommersemester 2012 können sich Studierende der Departments Architektur und Bauingenieurwesen der Universität Siegen in dem neu eingerichteten Materiallabor über Baumaterialien informieren, deren Gestalt und Eigenschaften selbst begreifen. In den von beiden Departments zur Verfügung gestellten Räumen werden zurzeit ca. 400 Materialmuster ausgestellt, welche die gestalterischen und bautechnischen Merkmale der verschiedenen Baustoffe zeigen.
Für die Studierenden ist es wichtig, die Rauigkeit eines Natursteines, die Schwere eines Glases oder die Feinheit eines Metallgewebes selber spüren und ertasten zu können.
An 4 PCs besteht zudem die Möglichkeit zur Recherche in Materialdatenbanken. Unter der gleichen Codenummer der im Labor vorgehaltenen Materialprobe werden zusätzliche Informationen in der virtuellen Materialsammlung zur Verfügung gestellt. In Verbindung mit dem angrenzenden Fotolabor können aus Materialmustern neue Texturen für den Einsatz in der Architekturvisualisierung gewonnen werden.
Wenn Materialsammlungen allerdings nicht laufend gepflegt werden, verlieren sie schnell an Aktualität. Deshalb hat der Förderverein für Architektur und Bauingenieurwesen an der Universität Siegen e. V. die Finanzierung der Aktualisierung - zunächst für 2 Jahre - übernommen. So kann sichergestellt werden, dass Studierende auch zukünftig neue Entwicklungen auf dem Gebiet der Baumaterialien an der Universität Siegen kennenlernen können. Die Materialproben werden als Anschauungsobjekte für die Lehre benötigt und finden auch in der Forschung Verwendung.
Derzeit werden von Studierenden des Departments Architektur unter Anleitung von dem Psychologen Dr. Klaus Martin Klein und dem Architekten Dr.- Ing. Mathias Wirths Unter-suchungen durchgeführt, welche die Empfindungen, die verschiedene Bodenbeläge bei Menschen auslösen, betreffen. Hierzu werden Materialproben aus dem Labor Probanden vorgelegt, die daraufhin Baustoffe nach verschiedenen Fragestellungen vergleichen. Mit einer allen Interessierten öffentliche Vortragsreihe zum Thema „Neue Entwicklungen bei Baumaterialien“ wird der Dialog zwischen Industrie, Hochschule und Handwerk gesucht. Für weitere Informationen zum Materiallabor oder der Vortragsreihe können sich Interessierte an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! wenden.